Die CDU-Fraktion im Dresdner Stadtrat äußert scharfe Kritik an der Stadtverwaltung wegen des fehlenden Konzepts für den Gedenkort Altmarkt anlässlich des 80. Jahrestages der Zerstörung Dresdens am 13. Februar 1945. Obwohl der Stadtrat bereits im Februar 2024 beschlossen hatte, den Beirat für Erinnerungskultur mit der Erarbeitung eines Konzepts zur Neugestaltung der Erinnerungsstelle zu beauftragen, liegen bislang keine Ergebnisse vor.
Mario Schmidt, kulturpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion, bemängelt: „Der Stadtrat hatte mit seinem Beschluss im vergangenen Jahr klare Fristen genannt. Seither gab es, trotz Ablauf dieser Fristen, keine Beschlusskontrolle.“ Er kritisiert die mangelnde Effizienz des Beirats und fordert die zuständige Beigeordnete auf, den Willen des Stadtrates umzusetzen.
Die Zerstörung Dresdens am 13. Februar 1945
Am 13. Februar 1945 wurde Dresden durch mehrere Luftangriffe nahezu vollständig zerstört. In der Nacht vom 13. auf den 14. Februar griffen britische Bomber das Stadtzentrum an, gefolgt von weiteren Angriffen durch amerikanische Verbände in den folgenden Tagen. Schätzungen zufolge verloren dabei zwischen 22.700 und 25.000 Menschen ihr Leben.
Der Altmarkt, als zentraler Platz Dresdens, wurde während der Angriffe stark beschädigt. Nach dem Krieg diente er als Ort für die Verbrennung der zahlreichen Opfer, was seine besondere Bedeutung als Gedenkort unterstreicht.
Aktueller Stand des Gedenkorts Altmarkt
Im Januar 2024 wurde auf dem Altmarkt eine neue Informationsstele zum Gedenken an die Bombardierung der Stadt aufgestellt, nachdem die vorherige Stele bei Bauarbeiten beschädigt worden war.
Trotz dieser Maßnahme fehlt es weiterhin an einem umfassenden Konzept für die Neugestaltung des Gedenkorts, wie es vom Stadtrat gefordert wurde.
Bedeutung des Gedenkens für Dresden
Das jährliche Gedenken an die Zerstörung Dresdens ist fest in der Stadtgesellschaft verankert. Jedes Jahr am 13. Februar versammeln sich Tausende Menschen, um der Opfer zu gedenken und ein Zeichen für Frieden und Versöhnung zu setzen. Eine zentrale Veranstaltung ist die Menschenkette, die symbolisch die Altstadt umschließt.
Die CDU-Fraktion betont die Wichtigkeit einer aktiven Erinnerungskultur und fordert die Stadtverwaltung auf, ihrer Verantwortung gerecht zu werden. „Erinnerungskultur muss in Dresden endlich wieder ernst genommen werden, anstatt nur die eigenen politischen Interessen zu verfolgen“, so Mario Schmidt.
Mit Blick auf den bevorstehenden 80. Jahrestag der Zerstörung Dresdens im Februar 2025 drängt die Zeit für die Umsetzung eines würdigen Gedenkkonzepts. Die Stadtverwaltung ist gefordert, gemeinsam mit dem Beirat für Erinnerungskultur und der Stadtgesellschaft Lösungen zu erarbeiten, um dem historischen Ereignis angemessen zu gedenken.