Im Streit um die Erweiterung des Flughafens Leipzig/Halle ist noch nicht absehbar, wann über die Klagen gegen die Ausbaupläne entschieden wird. Bis Mitte Februar laufe zunächst die Frist zur Begründung der Klagen, teilte Peter Kober, Sprecher des sächsischen Oberverwaltungsgerichts in Bautzen, mit.
Insgesamt sind zehn Klagen gegen die Pläne anhängig. Die Landesverbände Sachsen und Sachsen-Anhalt des Umweltschutzverbandes BUND haben ebenso Klage eingereicht wie die Stadt Schkeuditz, vier Gewerbetreibende und drei Privatpersonen, wie der Gerichtssprecher mitteilte.
Wenn sie ihre Klagen begründet haben, bekommt die Landesdirektion Sachsen Gelegenheit, sich dazu zu äußern. Danach werden laut Kober zwischen den Beteiligten in der Regel noch mehrere Schriftsätze mit den Argumenten ausgetauscht. Wie lange das gesamte Verfahren dauern wird, könne nicht vorhergesagt werden.
Kapazitäten für Luftfracht sollen vergrößert werden
Die Landesdirektion hatte die Erweiterung des Flughafens im vorigen September genehmigt. Bei dem Projekt soll der Vorfeldbereich um 39 Hektar innerhalb des Flughafenareals erweitert werden. Damit können die Abfertigungskapazitäten für Fracht deutlich erhöht werden.
Der Flughafen Leipzig/Halle an der Grenze von Sachsen und Sachsen-Anhalt ist der zweitgrößte Frachtairport in Deutschland und das fünftgrößte Luftfrachtdrehkreuz Europas. Für Frachtmaschinen gibt es eine Nachtflugerlaubnis. Die Mitteldeutsche Flughafen AG als Betreiber will 500 Millionen Euro investieren. Das Versandunternehmen DHL Express plant am Airport die Erweiterung seines Logistik-Drehkreuzes.
Frachtaufkommen stagnierte zuletzt
Zuletzt stagnierte das Luftfrachtaufkommen in Leipzig. 2023 und 2024 waren nach Angaben der Mitteldeutschen Flughafen AG jeweils rund 1,4 Millionen Tonnen Fracht umgeschlagen worden.
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