Serbski Sejm – mehr als die Wahl eines Parlaments
Mit der Wahl des Serbski Sejm wird der 3.11.2018 für Sorben und Wenden in die Geschichtsbücher eingehen.
Nebelschütz. Sechs Monate harte Arbeit liegen hinter Wahlleiter Hagen Domaschke und den vielen Akteuren, die dazu beigetragen haben, dass das erste sorbische Parlament – Serbski Sejm – gewählt werden konnte.
Der 3. November 2018 wird für die Sorben und Wenden in die Geschichtsbücher eingehen. Denn gestern wurde die Wahl des ersten demokratisch gewählten Parlaments der Sorben und Wenden erfolgreich vollzogen. Die Auszählung begann um 10.00 Uhr unter Beobachtung von insgesamt acht Wahlbeobachtern aus Polen, Tschechien, Oberschlesien und Süd-Tirol.
Domaschke war sichtlich erleichtert und sagte: „Ich freue mich, da wir mit der Durchführung der Wahl gezeigt haben, dass demokratische Wahlen für das sorbische Volk möglich sind.“
Auch wenn sich das Prozedere anfangs etwas schwierig gestaltete, erfolgte die Auszählung gemäß „den internationalen Standards freier und geheimer Wahlen“, fassten die Wahlbeobachter den Tag zusammen. Insgesamt bekannten sich 1.282 Wähler zum Volk der Wenden und Sorben, von den 828 einen gültigen Stimmzettel abgaben, und so die erste demokratisch gewählte Volksvertretung gewählt haben. Im Parlament sitzen je zwölf niedersorbische und obersorbische Vertreter. Marta Bainka von der Europapartei Europäische Freie Allianz gratulierte allen Parlamentariern und der Wahlkommission zur erfolgreich durchgeführten Wahl. Sie fügte hinzu, dass das nicht nur eine kleine Wahl irgendwo in Sachsen war, sondern ein „europäisches Signal an alle kleinen in Europa lebenden Völker“ sei.
Am 17. November 2018 trifft sich das Serbski Sejm zur ersten konstituierenden Sitzung, um die Basis für die zukünftige Arbeit im Bereich Bildung und Kultur zu schaffen.
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