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Fachkundiges Weintrinken in Weinböhla

Experten unter sich: Weinbaupräsident Felix Hößelbarth, MdL Sven Eppinger aus Radebeul und Staatssekretär Ulrich Menke (v.l.) am Stand des Weingutes Walter Schuh. Foto: Ulf Mallek
Experten unter sich: Weinbaupräsident Felix Hößelbarth, MdL Sven Eppinger aus Radebeul und Staatssekretär Ulrich Menke (v.l.) am Stand des Weingutes Walter Schuh. Foto: Ulf Mallek

Zur Sächsischen-Weinprobe im Zentralgasthof Weinböhla kamen über 200 Besucher. Es gab spezielle Verkostungen einzelner Weingüter.

Von Ulf Mallek


Die Autos dicht an dicht. Am Straßenrand oder überall dort, wo noch Platz ist. Die Situation in Weinböhla am Sonntagvormittag erinnerte an die Zeiten zum Weihnachtsmarkt in Meißen oder gar des Striezelmarktes in Dresden. Kein Platz nirgends zum Parken. Oder eben nur weit weg vom Ort des Geschehens.

Auch die Veranstalter der Großen Sachsen-Weinprobe im Zentralgasthof waren überrascht, als sie morgens das Veranstaltungshaus aufschlossen. Zeitgleich war Flohmarkt auf der Fläche nebenan und alle Parplätze hinter dem Zentralgasthof waren anderweitig belegt. Doch bald rüttelte und schüttelte sich alles zurecht, denn Weinböhla ist doch nicht Meißen oder Dresden. Es geht immer irgendwie. 

Immerhin kamen weit über 200 Besucher zur großen Sächsischen Weinprobe in den Saal des Zentralgasthofes. 21 Winzer präsentierten ihre Weine,  die die Gäste verkosten konnten. Unterstützung leisteten die drei Weinmajestäten. Im Angebot waren 149 verschiedene Weine. Die meisten stammten aus den Jahren 2022 oder 2023, einige aber auch aus dem Katastrophenjahr 2024, in dem der Frost rund Dreiviertel der Ernte vernichtet hatte. Größere Winzer haben bestimmte Mengen älterer Jahrgänge zurückgehalten, die jetzt in den Verkauf gehen. So können die Verluste des Vorjahres zumindest kaschiert werden. Kleinere Winzer müssen Wein aus anderen Anbaugebieten hinzukaufen. 

Von dem erstaunlich großem  Angebot  machten die Gäste auch tapfer Gebrauch, selbst vormittags um 11 Uhr schon. "Sächsischer Wein schmeckt auch zu dieser Tageszeit", sagte der Chef des Weinbauverbandes Felix Hößelbarth. Er ist selbst Kellermeister des Radebeuler Weingutes Hoflößnitz, das sich vor allem auf Bio-Weine konzentriert. Staatssekertär Ulrich Menke aus dem Landwirtschaftsministerium lief jeden einzelnen der 21 Stände ab und kostete auch immer einen Schluck. Streng dienstlich natürlich. Überall standen auch Gefäße bereit, um die Probeschlücke nach dem Probieren wieder loszuwerden. Trunkenheit gehört ja nicht zum fachkundigen Weintrinken. Und darum handelte es sich ja in Weinböhla.

In einem kleinen Nebensaal gab es jede Stunde neue thematische Weinverkostungen einzelner Weingüter. Dort wurde der Betrieb genau vorgestellt und man konzentriert sich auf zwei oder drei ausgewählte Weine oder Sekte. Spannend für die Gäste. 

Am Montag wurde es noch fachlicher. Experten und Weiterverkäufer des sächsischen Weins trafen sich zu einer Extra-Veranstaltung. Die Gespräche machten Mut. Der sächsische Wein ist immer noch im gut im Geschäft. Trotz alledem.

Unterstützt von:

Privatbrauerei Schwerter Meißen GmbH