Die sächsische AfD will in den kommenden Tagen in Glauchau die personellen Weichen für die Landtagswahl am 1. September stellen. Nach wiederholten Pannen soll die Aufstellung der Landesliste diesmal fehlerfrei bleiben. Die AfD hat für das Prozedere gleich vier Tage veranschlagt. Zum Auftakt am heutigen Donnerstag wird auch der AfD-Bundesvorsitzende Tino Chrupalla erwartet. Die Delegierten des Parteitages sollen etwa 60 Kandidaten wählen.
Einen Listenvorschlag des Landesvorstandes gibt es nicht. Prinzipiell ist jeder Platz frei. Die ersten Plätze gelten aber als unstrittig. Hier werden keine Kampfkandidaturen erwartet. Auf Platz 1 soll Landes- und Fraktionschef Jörg Urban stehen, auf Platz 2 Generalsekretär Jan Zwerg. Auf den weiteren Plätzen werden der stellvertretende Landtagspräsident André Wendt, AfD-Landesvize Joachim Keiler und Innenpolitiker Sebastian Wippel erwartet.
Im Vorfeld der Landtagswahl 2019 hatte der Landeswahlausschuss eine Kürzung der AfD-Landesliste beschlossen und dafür formale Mängel geltend gemacht. Er ließ deshalb nur 18 der 61 AfD-Bewerber zu. Die AfD sah darin ein politisches Manöver. Das Verfassungsgericht Leipzig entschied später, dass die AfD mit 30 Listenkandidaten antreten darf. Trotz vieler gewonnener Direktmandate konnte sie von den ihr zustehenden 39 Landtagsmandaten nur 38 übernehmen.
Schon zur Landtagswahl 2014 hatte es Zoff um die AfD-Liste gegeben. Da ein Listenkandidat damals noch vor der Wahl von der eigenen Partei wieder gestrichen wurde, musste sich der Wahlprüfungsausschuss des Sächsischen Landtages jahrelang mit dem Fall befassen. Der betroffene AfD-Mann hatte die Wahl angefochten.
In diesem Jahr will die AfD stärkste Kraft in Sachsen werden. Bei zwei Bundestagswahlen war ihr das bereits gelungen. In den meisten Umfragen lag sie zuletzt vor der CDU.
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