Sachsens Regierungschef Michael Kretschmer (CDU) sieht derzeit keinen Spielraum für weitere Lockerungen des Schulbetriebes in der Corona-Pandemie. «Beim Thema Schulöffnung werden wir - aus meiner Sicht - keine großen Schritte erleben können», sagte er am Montag in einer Online-Pressekonferenz mit seinem bayerischen Amtskollegen Markus Söder (CSU) und mit Blick auf die Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) am Mittwoch.
Kretschmer verwies unter anderem auf das Vogtland, wo die Öffnung von Grundschulen und Kitas wegen hoher Inzidenzwerte seit Montag wieder aufgehoben ist. Es dürfe nicht zu viel Mobilität geben, sagte er. Für weiterführende Schulen sehe er deshalb keine Möglichkeit. Eine Chance bestehe darin, mit Schnelltest-Konzepten nach Ostern weiterzukommen.
Söder plädierte dafür, das Thema Schulen bei der Ministerpräsidentenkonferenz völlig auszuklammern. Schule sei Ländersache, es finde da wenig grenzüberschreitend statt. «Es bleibt immer dabei: Die Daten bestimmen und nicht das festgelegte Datum», sagte er bezüglich weiterer Lockerungen.
Bayern und Sachsen hatten am Montag im Kampf gegen Corona eine «Covid-19-Allianz» vereinbart. Als Grenzländer des derzeit von der Pandemie besonders betroffenen Nachbarn Tschechien streben sie ein möglichst einheitliches Vorgehen etwa bei Test- und Quarantänekonzepten an. «Der bayerisch-sächsische Lebens- und Wirtschaftsraum gehört zusammen. Covid-19 darf nicht trennen, was in den vergangenen Jahrzehnten zum Nutzen aller Seiten entstanden ist», hieß es. Das könne nur gelingen, wenn auch beim Infektionsschutz eng zusammengearbeitet werde.
Ein Zehn-Punkte-Plan enthält etwa Regelungen für Corona-Hotspots, ein gemeinsames Monitoring zu Virusmutationen, Testmöglichkeiten in Betrieben, einen «Pakt für sichere Unterbringung» von Grenzpendlern, die Aufnahme tschechischer Patienten in Krankenhäuser der beiden Freistaaten sowie einen Erfahrungsaustausch zur Impfstrategie.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH