Das Rauchen befindet sich im gesellschaftlichen Abwärtstrend – immer weniger Jugendliche und junge Erwachsene greifen zum Glimmstängel. Der Grund dafür ist, dass Zigaretten mittlerweile als ungesund und uncool gelten. Außerdem hat sich in den letzten Jahren das Rauchen zunehmend zu einem Unterschichtenphänomen entwickelt.
Nun sind jedoch E-Zigaretten und Vaporizer auf dem Vormarsch und werden in der jungen Zielgruppe immer beliebter.
Gefährlicher Rauch
Rauchen galt lange Zeit als cool und wurde in Film und Medien meistens sehr positiv dargestellt. Mit dem Marlboro Cowboy oder der Figur des Lone Wolf, der sich nach getaner Arbeit erst einmal gemütlich eine Zigarette anzündet, sind ganze Generationen aufgewachsen. Dementsprechend waren die Schülerinnen und Schüler aus der Raucherecke lange Zeit auch die coolen Kids.
Doch irgendwann, zum Ende des letzten Jahrtausends, begann sich der Wind zu drehen. Amerikanische Tabakkonzerne verloren immer wieder Milliardenprozesse gegen geschädigte Raucherinnen und Raucher, die Europäische Union erließ immer strengere Richtlinien, die das Werben für Tabakprodukte stärker und stärker einschränkten und schließlich wurden die Zigaretten sogar aus ihrem angestammten Habitat – den Kneipen – verdrängt.
Aus arbeitsschutzrechtlichen Gründen ist das Rauchen in Innenräumen in den meisten Bundesländern nicht mehr oder nur noch, wenn ein sogenannter Raucherclub gegründet wird, gestattet. Die Maßnahmen der Regierungen sowie eine Veränderung der öffentlichen Berichterstattung, weg von der Lifestyle-bezogenen und hin zu einer gesundheitsbezogenen Berichterstattung, hatten Erfolg.
Kehrt das Vapen den Trend um?
Rauchen gilt mittlerweile auch unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen nicht mehr als cool, sondern als gesundheitsschädlich. So geht zwar die Zahl der Raucherinnen und Raucher weiter zurück, dafür nimmt aber die Zahl der Konsumentinnen und Konsumenten von E-Zigaretten und Vaporizern zu. Der Konsum von E-Liquids, Tabak, Kräutermischungen und Cannabis mithilfe eines Vaporizers teilt nicht das gleiche negative Image wie das Rauchen von Zigaretten.
Tatsächlich handelt es sich beim ‘Rauchen’ von Vaporizern auch gar nicht um die Inhalation von Rauch, sondern von Dampf. Vaporizer oder Verdampfer erhitzen ihren Inhalt auf ca. 150–200 Grad Celsius, sodass ein Teil der Inhaltsstoffe und insbesondere die erwünschten Wirkstoffe verdampft und eingeatmet werden können. Das gilt allgemein als wesentlich weniger gesundheitsgefährdend als das Rauchen von Tabak oder Marihuana.
Interessierte können hier Vaporizer finden.
Was wird verdampft?
Allerdings sollte man mit verallgemeinernden Aussagen zur Gesundheitsgefährdung durch das Vapen vorsichtig sein. Zum einen fehlen hier, aufgrund der relativen Neuheit des Phänomens, noch jegliche Langzeitstudien und zum anderen ist Vapen nicht gleich Vapen.
Grundsätzlich lassen sich Vaporizer wie folgt unterschieden:
- Vaporizer, die für den Konsum von Flüssigkeiten wie E-Liquids oder ätherische Öle ausgelegt sind.
- Vaporizer, in denen trockene Kräutermischungen, Cannabis oder Tabak verdampft werden.
E-Liquids enthalten in der Regel Nikotin und machen daher auch abhängig, erhöhen den Blutdruck und das Thromboserisiko. Überdies enthalten sie krebserregende Stoffe wie Formaldehyd oder solche, die in Verdacht stehen, Krebs zu erzeugen – wie Acetaldehyd und Schwermetalle – und beim Gebrauch in die Lunge gelangen.
Es sollte jedoch betont werden, dass die Konzentration dieser Stoffe beim Verdampfen wesentlich geringer ist als beim Rauchen. Daher gibt es auch Versuche, mit Vaporizern das Rauchen von Zigaretten aufzugeben. In einer ersten Studie schafften dies zehn von einhundert Rauchern, was immerhin mehr sind als bei der Entwöhnung mit herkömmlichen Nikotinersatzprodukten.
Fazit
Vaporizer und E-Zigaretten erhitzen zwar den Inhalt, verbrennt ihn aber nicht. Alle krebserregenden Stoffe, die nur durch das Verbrennen entstehen, fehlen daher vollständig im Dampf des Vaporizers.
Weiterhin können mit den modernen Verdampfern auch Stoffe, die kein Nikotin und keinen Teer enthalten, konsumiert werden. Dadurch entfällt die Nikotinsucht und die vom Teer ausgehende Krebsgefahr. Wer also E-Liquids ohne Nikotin und Teer verdampft oder Kräutermischungen ohne Tabak konsumiert, soll davon ausgehen können, dass der Dampf weniger gesundheitsgefährdend ist als der Rauch einer herkömmlichen Zigarette.
Allerdings kann auch das vermeintlich unschädliche Dampfen zu einer erneuten Verbreitung des Rauchens beitragen. Erste Beobachtungen stimmen dahin gehend überein, dass Konsumentinnen und Konsumenten von Vaporizern auch eher rauchen als ihre abstinenten Altersgenossen. Kreuzeffekte zwischen Rauchen und Dampfen sowie die Langzeitfolgen sind bisher nicht genügend untersucht, um hier zu definitiven Aussagen gelangen zu können.