Im Norden Sachsen-Anhalts fängt am Mittwoch die Bekämpfung des Eichenprozessionsspringers aus der Luft an. Jeweils vier Tage lang sollen dann Hubschrauber im Landkreis Stendal und dem Altmarkkreis Salzwedel ein biologisch abbaubares Präparat versprühen, der die Schädlinge dazu bringt, nicht mehr zu fressen. Sie gehen dann innerhalb weniger Tage ein.
Seit etwa zehn Jahren werden im Landkreis Stendal und im Altmarkkreis Salzwedel die Bäume in den Wäldern regelmäßig mit dem Biozid besprüht, das die Ausbreitung des Schädlings verhindern soll. Insgesamt hat im Norden des Landes dadurch bereits eine deutliche Verbesserung der Situation eingesetzt.
Auch in anderen Landesteilen macht der Schädling Probleme. Die Stadt Dessau-Roßlau hatte ebenfalls angekündigt, in dieser Woche den Eichenprozessionsspinner aus der Luft zu bekämpfen. Eine Spezialfirma soll insgesamt etwa 250 Hektar Waldflächen vorrangig im Osten und Süden des Stadtteiles Dessau befliegen.
Die Besonderheit des Eichenprozessionsspinners macht aus, dass die Raupen des Falters giftige Brennhärchen ausbilden, die bei Berührung beim Menschen zu Ausschlägen, Augenreizungen, Atembeschwerden und allergischen Reaktionen führen können. Für die Eichen selbst sind die Raupen dagegen weniger gefährlich. Dennoch schätzen Experten ein, dass die Bekämpfung für die Eichen ebenfalls positiv ist: Die Gesundheit der Bäume wird unterstützt, wodurch sich wiederum das Risiko für den Menschen vermindert.
Neben der Bekämpfung des Schädlings aus der Luft werden weitere Maßnahmen umgesetzt. So werden an befallenen Einzeleichen und Baumreihen zum Beispiel Nematoden aufgebracht - Fadenwürmer, die gegen die Raupen des Falters vorgehen. Betroffene Eichen werden zudem mit modernen Hochleistungsbodensprühgeräten chemisch gegen den Eichenprozessionsspinner behandelt. Die Einzelbäume und Bekämpfungsflächen, die behandelt werden, sind durch Schilder ausgewiesen. Teilweise werden auch Straßen gesperrt.
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