Die Corona-Krise reißt in den kommenden Jahren tiefe Löcher in Sachsens Haushaltskasse. Das Land wird nach aktueller Schätzung zwischen 2020 und 2024 rund 5,5 Milliarden Euro weniger einnehmen als noch vor der Pandemie angenommen. Das teilte das Finanzministerium auf Grundlage der aktuellen Steuerschätzung am Freitag mit. Im Vergleich zur Schätzung im September würden die Einnahmen für das Jahr 2020 nach Angaben der Behörde aber etwas höher ausfallen.
Für das laufende Jahr rechnet der Freistaat mit Steuereinnahmen in Höhe von knapp 15 Milliarden Euro, etwa 300 Millionen mehr als noch bei der Steuerschätzung im September. Grund seien vor allem die wieder anspringende Konjunktur und Ausgleichszahlungen des Bundes.
«Die etwas besseren Erwartungen in diesem Jahr dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass uns die Pandemie derzeit fest im Griff hat», betonte Sachsens Finanzminister Hartmut Vorjohann (CDU). Die wirtschaftliche Lage sei als fragil einzuschätzen.
Derzeit helfe der Corona-Bewältigungsfonds, mit dem für den kommenden Doppelhaushalt 2021/2022 ausreichend Vorsorge getroffen werden konnte, erläuterte Vorjohann. «Aber auch danach sind die erwarteten Einnahmen weiterhin deutlich geringer. Das wird uns vor große Herausforderungen stellen.» Zusätzliche Finanzierungsspielräume entstünden nicht.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH