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Ausstellung erinnert an Kaufhaus Schocken und Nachfolger

Im sächsischen Landesarchäologiemuseum erinnerte eine Ausstellung an die Zeit des Gebäudes als Warenhaus. (Archivbild) / Foto: Hendrik Schmidt/dpa
Im sächsischen Landesarchäologiemuseum erinnerte eine Ausstellung an die Zeit des Gebäudes als Warenhaus. (Archivbild) / Foto: Hendrik Schmidt/dpa

Das frühere Chemnitzer Kaufhaus Schocken ist seit 2014 Sitz des sächsischen Landesarchäologiemuseums. Für die Umnutzung vom Warenhaus zum Museum wurde es denkmalgerecht saniert.

Das Staatliche Museum für Archäologie in Chemnitz erinnert mit einer Ausstellung an seine frühere Nutzung als Einkaufstempel. Der Titel «Schocken, Merkur und Centrum. Arbeiten im Warenhaus» erinnert zugleich an die jeweiligen Betreiber des Gebäudes in den zurückliegenden Jahrzehnten. «Die Exponate erzählen von politischen Veränderungen, Enteignung und Mangelwirtschaft und spiegeln somit den Wandel zwischen 1930 und 1990 wider», teilte das Museum mit. Im Mittelpunkt stehen originale Bauteile, Verkaufswaren sowie Dokumente und Lebensgeschichten von Angestellten des ehemaligen Kaufhauses Schocken und nachfolgender Einrichtungen.

Das Chemnitzer Kaufhaus Schocken war Teil des früher in Sachsen agierenden Schocken Konzerns. Der Architekt Erich Mendelsohn (1887-1953) schuf nicht nur eine prägnante Fassade, sondern legte auch bei der Inneneinrichtung größten Wert auf modernes und qualitativ hochwertiges Design. «Generell war der Schocken-Konzern einer der modernsten Deutschlands. Durch ein ausgeklügeltes Preissystem und den Vertrieb von Produkten der Eigenmarken waren die Preise für die meisten Kunden erschwinglich», hieß es. Zudem habe der Konzern eine fortschrittliche Personalphilosophie verfolgt. Ein konzerneigenes Erholungsheim in Rautenkranz habe für Urlaub zur Verfügung gestanden.

Wandel in der NS-Zeit und danach

Der Kaufhauskonzern wurde in der NS-Zeit 1938 in die Merkur Aktiengesellschaft überführt. Mitarbeiter von Konzerngründer Salman Schocken führten die Geschäfte weiter. Der jüdische Kaufmann musste vor den Nazis fliehen und den Konzern zu einem Ramschpreis verkaufen. Den Zweiten Weltkrieg überstand das Gebäude ohne größere Schäden. Ab 1965 diente es als Centrum Warenhaus im damaligen Karl-Marx-Stadt. Im Zuge der Sanierung nach der Wende hatte das Landesarchäologiemuseum dazu aufgerufen, Dokumente, Waren und Fotos aus der Kaufhaus-Zeit vorbeizubringen. Einige Objekte sind nun dauerhaft im Museum zu sehen, andere wurden nun für die aktuelle Schau zusammengestellt.

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