Die sächsischen Brauer leiden nach eigener Einschätzung unter stark gestiegenen Kosten und einer angespannten Lage in der Gastronomie. «Vor allem kürzere Öffnungszeiten und der anhaltende Personalmangel in der Gastronomie sind mit dafür verantwortlich, dass der Bierabsatz 2023 zurückgegangen ist, wenngleich dieser mit 2,5 Prozent in Sachsen vergleichsweise moderat ausfiel», teilte der Sächsische Brauerbund am Dienstag in Dresden im Vergleich zu 2022 mit. Der 23. April wird als Tag des deutschen Bieres begangen. Denn an diesem Tag 1516 wurde das Reinheitsgebot für Bier verkündet. Es gilt als älteste noch gültige Lebensmittelvorschrift.
Die Zahlen für 2023 werden dem Brauerbund zufolge auch den sächsischen Finanzminister wegen rückläufiger Biersteuer nicht freuen. Immerhin werde Sachsen in diesem Jahr nach eigenen Angaben 52 Millionen Euro Biersteuer einnehmen, hieß es.
Die Branche in Sachsen zog ein differenziertes Fazit. Mit einem Gesamtbierabsatz von fast sieben Millionen Hektolitern habe man auch 2023 bundesweit zu den Top 3 in der Brauwirtschaft gehört. In Ostdeutschland sei man unangefochten die Nummer 1. Die Zahl der Brauereien im Freistaat steige entgegen dem gesamtdeutschen Trend, in den vergangenen zehn Jahren von 55 auf aktuell 82. In diesem Jahr sollen 36 Auszubildende ihre Ausbildung im Beruf Brauer/Mälzer erfolgreich beenden.
Die Aussichten für 2024 beurteilen Sachsens Brauer deutlich positiv: «Wir freuen uns auf die anstehende Biergartensaison, die vielen Feste und Veranstaltungen in den Regionen und natürlich auf die Fußball-Europameisterschaft im eigenen Land», erklärte Steffen Dittmar, Präsident des Sächsischen Brauerbundes.
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