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Nicht nur ein Gag: Wolle Förster ruft im Landtag zu Spenden für Tierheime auf

Wolle Förster im Landtag in seinem Element. Foto: Ulf Mallek
Wolle Förster im Landtag in seinem Element. Foto: Ulf Mallek

Nach der gewonnenen Landtagswahl lädt der Radebeuler CDU-Abgeordnete Sven Eppinger seine Unterstützer zu einem Rundgang durch den Landtag ein. Ein Gast fiel besonders auf.

Wolle Förster ist gerade 70 geworden. Er ist nicht nur Nachtbar-König, Sushi-Gastronom oder Lieferdienstchef. Er ist auch ein politischer wacher und interessierter Mensch. Deshalb kam er am Donnerstagabend mit anderen Unterstützern auf Einladung des Radebeuler CDU-Abgeordneten Sven Eppinger in den Landtag.

Dort erfuhren Förster und die anderen Gäste, dass sich der Dresdner Architekt Peter Kulka sehr tiefgehenden Gedanken für den Bau des 1994 eröffneten neuen Plenarsaals und den weiteren Räumen gemacht hat. Im Unterschied zur Enge und dem Abgeschottetsein des Altbaus aus dem Jahr 1928 (in der DDR war er Sitz der SED-Bezirksleitung) punktet der Neubau mit viel Glas und Einsicht. Transparenz war das Schlüsselwort. Der Architekt wollte, dass die vom Volk gewählten Abgeordneten auch vom Volk beobachtet werden können. Der sächsische Landtag ist auch der einzige in Deutschland, der keine richtige Bannmeile ums Gebäude hat. Demonstrieren ist hier immer erlaubt.

Allerdings, so ändern sich die Zeiten, hat die Transparenz auch Nachteile. Die Verwundbarkeit steigt. Jetzt denkt man schon über schusssicheres Glas nach und eine Bannmeile könnte auch eingeführt werden. Im nächsten Jahr soll es einen weiteren Landtags-Neubau in der Nähe des Erlweinspeichers geben, um den Abgeordneten und Mitarbeitern mehr Platz zu bieten. Die Enge ist aktuell akut. Es fehlt an Räumen. Den Hotelgästen vom Maritim dürfte das Projekt aber nicht gefallen. Ihnen wird wohl der Blick zur Elbe verbaut.

Wolle Förster war schwer beeindruckt von der Sauberkeit des Parketts. Er zog seine Schuhe aus und lief eine Weile in Socken herum "Läuft sich super gut", sagte er. Dann kam ihm eine spontane Idee. Er stellte er sich hinter Rednerpult und hob zu einer rede an. Er hielt ein Plädoyer für die Unterstützung von Tierheimen in Sachsen. Es gab spontanen Applaus der Gruppe. Das war nicht nur ein Gag, Wolle Förster spendet tatsächlich für Tierheime. 

Sven Eppinger, der seinen Wahlkampf ums Direktmandat im Radebeuler Wahlkreis gegen Rene Hein von der AfD mit deutlichem Vorsprung gewonnen hatte, freute sich über das Interesse seiner Unterstützer. Mit dabei waren auch die CDU-Kreisvorsitzende Bianca Wunderwald, der sächsische Ausländerbeauftragte Geert Mackenroth und Oppacher-Inhaber Eric Schäffer. Neue Büroleiterin von Sven Eppinger ist Sabine Wendsche. Eppinger ist der einzige Arzt im Landtag. Er möchte sich vor allem in der Gesundheitspolitik und bei der inneren Sicherheit einbringen.