Das Deutschlandticket muss aus Sicht des sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer in den kommenden Jahren finanziell abgesichert werden. «Wir spüren, dass dieses 49-Euro-Ticket sehr gut angenommen wird und vor allen Dingen von Menschen in Metropolen», sagte der CDU-Politiker im Anschluss an eine auswärtige Kabinettssitzung im Silberbergwerk der Reichen Zeche in Freiberg (Landkreis Mittelsachsen).
Nun brauche es den nächsten Schritt, eine höhere Taktdichte und mehr Bus- und Schienenfahrzeuge in den ländlichen Regionen. In der Realität seien die kommunalen Verbände im Bereich des öffentlichen Personennahverkehrs jedoch unterfinanziert. Kretschmer sagte, diese Unterfinanzierung werde auch in den kommenden Jahren weiter wachsen. Hierüber wolle er demnächst in Berlin mit Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) sprechen. «Wir werden ihm deutlich machen, dass das so nicht laufen wird», so Kretschmer.
Seit dem 1. Mai kann das Deutschlandticket für 49 Euro im Monat verwendet werden - als digital buchbares, monatlich kündbares Abonnement in ganz Deutschland. Die damit verbundenen Verluste der Branche tragen Bund und Länder je zur Hälfte. Vom Bund kommen von 2023 bis 2025 jeweils 1,5 Milliarden Euro. Die Länder bringen ebenso viel auf.
Auch mögliche Mehrkosten über die drei Milliarden Euro hinaus sollen im ersten Jahr zur Hälfte geteilt werden. Diese «Nachschusspflicht» aber ist von 2024 an offen - darum geht es im Streit zwischen Bund und Ländern. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) lehnt eine höhere Kostenbeteiligung des Bundes ab.
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