Sachsen will angesichts der andauernden Corona-Pandemie den harten Lockdown bis Ende des Monats verlängern. Das kündigte Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) am Dienstagabend in Dresden nach Bund-Länder-Beratungen an. Allerdings muss das Kabinett noch zustimmen, das anschließend zusammenkommen wollte. Es sei die gemeinsame Überzeugung von Bund und Ländern, bis zum Monatsende alles dafür zu tun, damit die Corona-Infektionszahlen zurückgehen, erklärte der Regierungschef.
Man brauche wieder Kontrolle über die Nachverfolgungen. Das lasse sich aber ab einer Inzidenz von mehr als 50 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner binnen der vergangenen sieben Tage kaum bewerkstelligen. Derzeit ist Sachsen mit einem Sieben-Tage-Wert von knapp 300 bundesweit Negativ-Spitzenreiter.
Kretschmer kündigte angesichts weiter hoher Infektionszahlen eine weitere Einschränkung der Kontakte an. Private Treffen wären dann nur noch im Kreis der Angehörigen des eigenen Hausstandes und mit maximal einer weiteren Person gestattet. Sachsen habe gesehen, wie dramatisch sich die Situation zuspitzen könne, begründete der CDU-Politiker das Vorgehen. Deutschland habe vermutlich das beste Gesundheitssystem der Welt, dennoch sei man an eine Grenze gelangt. Kretschmer sprach von einer «gefährlichen Absturzkante». Das sächsische Kabinett wollte auch über eine Verkürzung oder Verschiebung der Winterferien diskutieren.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH