Seit Beginn des Bundestagswahlkampfes gab es in Sachsen bereits mehrere Übergriffe auf Wahlkampfhelfer. Mit Ausnahme eines Angriffs auf einen CDU-Politiker ist vor allem die Linke betroffen. Die Partei berichtete von mehreren Vorfällen am vergangenen Wochenende in Dresden.
Beim Aufhängen von Wahlplakaten in der Nacht zu Samstag bedrohte ein Fahrradfahrer eine 72-Jährige und ein 74-Jährigen mit dem Tod. «Euch Kommunisten hängen wir alle an die Bäume», habe der Angreifer im Vorbeifahren gerufen und den Mittelfinger gezeigt, teilte die Linke mit. Ein Plakatierteam im Alter von 22 bis 25 Jahren wurde demnach beschimpft und mit Eiern beworfen. Auf ein weiteres Team versuchte eine alkoholisierte Person, einen Hund zu hetzen.
Fußballfans greifen Wahlkampfstand an
Zudem griffen Fans des Fußballvereins Dynamo Dresden nach einem Heimspiel am Sonntag einen Wahlkampfstand der Linken an. Acht junge Männer im Alter von 15 bis 19 Jahren bedrohten und beleidigten laut Angaben der Polizei die vier Männer und eine Frau am Stand. Verletzte gab es nicht, aber der Tisch am Infostand wurde beschädigt. In den Fällen der Todesdrohung und des Angriffs auf den Wahlkampfstand ermittelt laut Polizei Dresden der Staatsschutz.
Einen weiteren Vorfall meldete die Polizei in Görlitz. Dort bedrohte eine Gruppe von mehreren Unbekannten am Sonntagnachmittag vier Wahlkampfhelfer der Linken und beschädigte eines ihrer Wahlplakate.
Abgeordneter beleidigt, Kandidat verletzt
Am vergangenen Donnerstag beleidigten zudem ein 17-Jähriger und ein 18-Jähriger den Bundestagsabgeordneten Sören Pellmann (Linke) und seine Ehefrau beim Plakatieren in Leipzig. Laut Angaben der Polizei zeigte der 18-Jährige auch einen verfassungsfeindlichen Gruß.
Einen Tag zuvor bewarf ein Fahrradfahrer den CDU-Kandidaten Dietmar Link, der ebenfalls in Leipzig Plakate aufhängte, im Vorbeifahren mit einem festen Gegenstand und traf ihn am Kopf. Link litt anschließend laut einer Mitteilung an Kopfschmerzen und Schwindelgefühlen. Die Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung.
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