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Petition zum Dialog mit Corona-Leugnern: Mitbürger stärken Kretschmer

Michael Kretschmer (CDU), Ministerpräsident von Sachsen, spricht in der Staatskanzlei. Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa
Michael Kretschmer (CDU), Ministerpräsident von Sachsen, spricht in der Staatskanzlei. Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa

Im Konflikt um Corona-Einschränkungen haben Bürger aus Großschönau im Zittauer Gebirge dem sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (CDU) den Rücken gestärkt. Am 10. Januar waren 30 aufgebrachte Corona-Leugner und Kritiker der Schutzmaßnahmen dort vor das Wohnhaus des Regierungschefs gezogen und hatten ihn zur Rede gestellt. Kretschmer ließ sich auf ein Gespräch ein und beendete es erst, als eine Frau einen Mundschutz in den Farben der Reichskriegsflagge überstreifte. In einer Petition bestärken nun Mitbewohner aus dem Ort den Regierungschef in seiner Arbeit. Bis Mittwoch schlossen sich 1872 Bürger an.

«Mit zunehmendem Unverständnis und wachsender Sorge stehen wir den Äußerungen und Aktionen jener Corona-Leugner und Querdenker gegenüber, die staatliche Regeln zur Eindämmung der Pandemie ablehnen und den gesellschaftlichen Frieden aufs Spiel setzen», heißt es in dem Schreiben. Man wolle nicht mehr schweigend hinnehmen, wie eine Minderheit sich lautstark Gehör verschaffe mit immer neuen verbalen Attacken, Demonstrationen und anderen Unternehmungen. Es sei gut, in einem Land zu leben, in dem der Schutz und die Erhaltung des Lebens oberste Priorität haben und auch betagte Bürger geschützt werden.

«Uns ist bewusst, dass nicht alle Maßnahmen und Entscheidungen richtig sein können, weil es in dieser Situation noch keine Erfahrungswerte gibt. Auch sehen wir, dass manche von den Einschränkungen wirtschaftlich sehr hart betroffen sind und ihre geschäftliche Existenz bedroht ist», heißt es weiter. Es sei gut, dass sich Politiker von Wissenschaftlern beraten lassen, ihre Entscheidungen in Absprache mit ihnen treffen und dann an ihnen festhalten, auch wenn sie unpopulär sind und Bürgern viel zumuten. Es schmerze, die negativen Auswirkungen nicht verhindern zu können.

Zugleich loben die Unterstützer Kretschmers Bereitschaft zum Dialog: «Es ist wohltuend, Ihren Mut und die sachliche Art zu sehen, mit der Sie sich den Kritikern stellen.» Für diesen Freitag ist ein Online-Dialog geplant, bei dem sich neben Kretschmer auch Zittaus Oberbürgermeister Thomas Zenker, der Ärztliche Direktor des Krankenhauses Zittau, Mathias Mengel, sowie die Leiterin des Görlitzer Pflegeheims «Am Stadtpark», Bergit Kahl, den Fragen der Bürger stellen wollen. Der Titel lautet: «Fakten statt Fake News - Fragen und Antworten zur Corona-Krise am Beispiel des Dreiländerecks». Vertreter von Grünen und Linken hatten Kretschmers Dialogbereitschaft gegenüber Corona-Leugnern kritisch gesehen und den Sinn bezweifelt.

Petition

Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH