Die Partei Volt will die SPD beim Landtagswahlkampf unterstützen. Das teilten die Parteien am Donnerstag gemeinsam in Dresden mit. «Im Landtag herrscht eine schwierige Mehrheit und es braucht progressive Kräfte», sagte Kevin Schellenberg, sächsischer Landesvorsitzender von Volt. Seine Partei tritt selbst nicht bei der Wahl an. Man habe den Landtagswahlkampf wegen des kleinen Teams nicht so angehen können, wie gewollt, und daher nach Wegen gesucht, sich dennoch zu beteiligen.
Ausschlaggebend für die Entscheidung, die SPD zu unterstützen, sei - neben inhaltlichen Übereinstimmungen - letztendlich die erfolgreiche Zusammenarbeit bei der vergangenen Oberbürgermeisterwahl in Dresden gewesen. Volt-Schatzmeister Kay Schomburg ergänzte, man wolle bei Wahlkampfständen, beim Plakatieren und sonstigen Veranstaltungen mitmachen. Es gehe auch um die Öffentlichkeitsarbeit und besonders um die sozialen Medien, wo Volt sehr aktiv ist. Volt will den eigenen Wählern daneben eine Wahlempfehlung für die SPD aussprechen.
SPD freut sich über Zusammenarbeit
«Es ist schön, dass wir mit dieser Zusammenarbeit einen neuen Farbtupfer in unseren Wahlkampf bringen», sagte SPD-Spitzenkandidatin Petra Köpping. «Für mich steht Volt für Optimismus, für Energie, für positives Engagement, für Offenheit und konstruktive Lösungen.» Es freue sie, dass «die alte Tante SPD» mit einer so jungen Partei zusammen etwas gestalte.
Volt sei vor einigen Wochen mit dem Unterstützungsangebot auf die SPD zugekommen, sagte der SPD-Landesvorsitzende Henning Homann. «Wir haben eine gute Schnittmenge gefunden, sodass diese Kooperation zustande kommen kann.» Gemeinsame Ziele seien die Förderung europäischer Positionen auf sächsischer Ebene und die Stärkung fortschrittlicher Kräfte im Freistaat.
SPD und Volt kooperieren in einigen Bundesländern bereits auf kommunaler Ebene, so bilden sie etwa in den Stadträten von Stuttgart und München gemeinsame Fraktionen. Bei der Europawahl erreichte Volt in Sachsen 1,8 Prozent, bei den Kommunalwahlen gelang der Einzug in den Stadtrat von Dresden. Der Landesverband hat laut Schellenberger 176 Mitglieder. Die Partei schloss sich im Europaparlament der Fraktion der Grünen an.
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