Der Start des Wahl-O-Mat für die sächsische Landtagswahl in Sachsen wurde von Roland Löffler, Direktor der sächsischen Landeszentrale für politische Bildung, in Dresden offiziell freigegeben. Er betonte, dass der Wahl-O-Mat kein Instrument zur Wahlempfehlung sei, sondern ein Mittel zur politischen Bildung, um Wählerinnen und Wählern bei der Information über die Positionen der Parteien zu helfen. Das Ziel sei, die politische Informiertheit, Partizipation und das Verständnis für die Themen der Landtagswahl zu fördern. Mit 38 Thesen zu landespolitischen Themen können Nutzer ihre eigenen Positionen angeben, die dann mit den Antworten der Parteien verglichen werden. Alle 19 zur Landtagswahl zugelassenen Parteien haben sich daran beteiligt. Die Thesen wurden von einem Redaktionsteam aus Jungwählerinnen und Jungwählern, Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Journalismus und Bildung in Sachsen sowie den Verantwortlichen der Landes- und Bundeszentrale für politische Bildung erstellt.
«Ein Appetitanreger auf mehr Informationen»
Gerade Erst- und Zweitwähler gingen proportional selten zur Wahl, sagte Pamela Brandt von der Bundeszentrale für politische Bildung. Vor allem sie wolle man mit dem Wahl-O-Mat abholen. «Vielen ist nicht deutlich, wo die Unterschiede zwischen den Parteien liegen.» Das Online-Tool dient dann als «ein Appetitanreger auf mehr Informationen».
Als Erste testeten nach der Freischaltung Spitzenpolitikerinnen und Spitzenpolitiker der sieben Parteien, die im Landtag vertreten sind oder realistische Chancen auf einen Einzug haben, das Online-Tool. Der CDU-Generalsekretär Alexander Dierks, der Abgeordnete Alexander Wiesner (AfD), die Linke-Vorsitzenden Susanne Schaper und Stefan Hartmann, die Grünen-Vorsitzenden Christin Furtenbacher und Marie Müser, die bildungspolitische Sprecherin der SPD Sabine Friedel, der stellvertretende FDP-Vorsitzende Thomas Kunz sowie BSW-Vorstandmitglied Andreas Uhlig klickten sich durch die Thesen. Bei allen kam die eigene Partei deutlich auf den ersten Platz, teilweise mit 100 Prozent Übereinstimmung.
Vor letzter Landtagswahl 590.000 Mal genutzt
Den Wahl-O-Mat gibt es seit 2002, seitdem wurde er zu Wahlen zum Europäischen Parlament, bei Landtags- und Bundestagswahlen eingesetzt und über 130 Millionen Mal genutzt. Vor der Landtagswahlen 2019 in Sachsen wurde der Wahl-O-Mat rund 590.000 Mal genutzt - laut Angaben Löfflers 200.000 Mal mehr als fünf Jahre zuvor.
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