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VW produziert vorerst weiter Autos in Dresden: Debatte

Die Mitglieder des sächsischen Kabinetts, Thomas Schmidt (CDU, v.l.), Minister für Regionalentwicklung, Christian Piwarz (CDU), Kultusminister, und Hartmut Vorjohann (CDU), Finanzminister. / Foto: Hendrik Schmidt/dpa
Die Mitglieder des sächsischen Kabinetts, Thomas Schmidt (CDU, v.l.), Minister für Regionalentwicklung, Christian Piwarz (CDU), Kultusminister, und Hartmut Vorjohann (CDU), Finanzminister. / Foto: Hendrik Schmidt/dpa

Volkswagen hält vorerst an der Montage von Autos in seiner Gläsernen Manufaktur fest. «Es gibt keine Pläne, kurzfristig die Produktion am Standort einzustellen», sagte ein Sprecher nach einer Betriebsversammlung am Donnerstag. «Die Produktion des ID.3 wird fortgeführt.» Das Unternehmen prüfe, wie der Standort zukunftssicher ausgerichtet werden könne. Dazu gebe es Gespräche mit der Arbeitnehmervertretung. «Die Beschäftigungssicherung bis 2029 hat unabhängig dieser Gespräche für alle rund 300 Mitarbeitenden unverändert Bestand», hieß es. In Dresden werden täglich nur einige Dutzend Autos gebaut.

Die «Automobilwoche» hatte unter Berufung auf Unternehmensquellen vor einigen Tagen berichtet, VW plane die Fahrzeugproduktion in Dresden einzustellen. Der Standort solle erhalten bleiben, die rund 300 Mitarbeiter andere Aufgaben erhalten. Die wichtige Botschaft der Betriebsversammlung sei, dass diese Meldung keine Substanz habe, betonte der Erste Bevollmächtigte der IG Metall Dresden, Stefan Ehly. Das sei gegenüber der Belegschaft klargestellt worden und schaffe Vertrauen und Sicherheit.

Wegen schwächelnder Nachfrage nach seinen E-Autos will Volkswagen allerdings am Standort Zwickau Stellen abbauen. Zunächst ist von knapp 270 Beschäftigten die Rede, deren befristete Verträge demnächst auslaufen und die nicht verlängert werden.

Die Situation der hiesigen Autoindustrie war am Donnerstag auch Thema im Landtag. Die AfD-Kritik an der Umstellung auf Elektroautos bei VW in Zwickau vor knapp drei Jahren stieß bei anderen Fraktionen jedoch auf Unverständnis. «Wir können ja nicht weiter so machen wie bisher und dann in fünf Jahren feststellen, dass andere Hersteller aus den USA oder aus China Produkte anbieten, und unsere Produkte nicht mehr nachgefragt werden», sagte der CDU-Abgeordnete Jan Hippold. Die Transformation der Automobilindustrie laufe nun mal nicht immer linear und ohne Schmerzen ab. Sie sei eine Herausforderung, biete aber auch Chancen für neue Arbeitsplätze.

AfD-Fraktionschef Jörg Urban hatte zuvor in seiner Rede einen «politischen Hype um die E-Mobilität» für die schwächelnde Nachfrage bei VW verantwortlich gemacht. «Die Politik von schwarz bis rot über gelb und grün schuf immer neue Hindernisse für den bisher erfolgreichen deutschen Verbrennungsmotor», sagte Urban.

«Den größten Fehler, den die Politik jetzt machen könnte, wäre, den Innovationsprozess nicht weiter zu fördern oder gar schlecht zu reden», konterte der SPD-Landesvorsitzende Henning Homann. Sachsen sei ein Autoland und wolle dies bleiben. Jetzt den Abgesang auf das E-Auto anzustimmen, sei substanz- und verantwortungslos. «Wer das tut, erweist den Beschäftigten und der sächsischen Industrie einen Bärendienst», kritisierte Homann.

Dem Linken-Abgeordneten Nico Brünler zufolge liegen die Ursachen des Umsatzeinbruchs im Zwickauer Werk vielmehr «in der allgemeinen Teuerung und negativen Zukunftserwartungen». Weitere Ursachen seien die Lücken in der Lade-Infrastruktur und der Abbau der Subventionen. Ähnlich äußerte sich der Grünen-Abgeordnete Gerhard Liebscher. «Ich bitte Sie zu verstehen, was die Industrie längst verstanden hat: Wir werden klimaneutral wirtschaften müssen.»

SPD-Sozialministerin Petra Köpping versprach zum Schluss den Arbeiterinnen und Arbeitern in Zwickau Unterstützung. Sie bräuchten «Sicherheit für ihre Perspektive».

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