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Umfragen zur Landtagswahl: AfD und CDU fast gleichauf

Blick in den Plenarsaal während einer Sitzung des Sächsischen Landtages. / Foto: Robert Michael/dpa
Blick in den Plenarsaal während einer Sitzung des Sächsischen Landtages. / Foto: Robert Michael/dpa

In Sachsen deutet sich bei der Landtagswahl im September ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen CDU und AfD an, mit BSW als möglicher drittstärkster Kraft.

Rund zweieinhalb Monate vor der Landtagswahl in Sachsen liegen CDU und AfD laut Umfragen nahezu gleichauf. Laut einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage von Infratest dimap im Auftrag des MDR kommt die AfD aktuell auf 30 Prozent der möglichen Wählerstimmen, dicht gefolgt von der CDU mit 29 Prozent. Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) könnte mit derzeit 15 Prozent Zustimmung im Herbst als drittstärkste Kraft in den sächsischen Landtag einziehen. SPD und Grüne bleiben laut Umfrage bei sieben Prozent, die Linke wäre mit drei Prozent nicht mehr im Landtag vertreten. Bei der repräsentativen Umfrage wurden nach Angaben des MDR 1157 Wahlberechtigte befragt.

AfD und CDU verlieren, BSW legt kräftig zu

Im Vergleich zur vergangenen Befragung im Januar verliert die AfD den Angaben zufolge aber in der Wählergunst fünf Prozentpunkte, die CDU und die Linken jeweils einen Punkt. Klarer Aufsteiger in der Umfrage ist das BSW. Das Bündnis legte um sieben Prozentpunkte zu. Bei der Umfrage im Januar war aber noch unklar gewesen, ob das BSW zur Landtagswahl antritt. Grüne und SPD blieben stabil bei jeweils sieben Prozent, die Linke rutschte um einen Prozentpunkt auf drei Prozent ab weiter ab.

Auch nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa vom Mittwoch zeichnet sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen AfD (32 Prozent) und CDU (30 Prozent) ab. Die sächsische AfD wird vom Verfassungsschutz des Landes als rechtsextremistisch eingestuft, wehrt sich derzeit aber juristisch dagegen.

SPD, Grüne und Linke nahe der Fünf-Prozent-Hürde

Die anderen Parteien müssen um den Einzug in den Landtag bangen. Grüne und SPD liegen bei je fünf Prozent der Stimmen. Die Linke bekommt nur vier Prozent und müsste auf zwei Direktmandate hoffen, um überhaupt in das Parlament einzuziehen. Die FDP bliebe mit zwei Prozent weiter draußen. Das Meinungsforschungsinstitut Insa befragte im Auftrag der «Leipziger Volkszeitung», der «Sächsischen Zeitung» und der «Freien Presse» zwischen dem 10. und 17. Juni online 1500 Menschen.

AfD für Koalitionen offen

«Wir sind prinzipiell für die Zusammenarbeit mit jeder Partei offen, wenn es große Schnittmengen gibt», sagte Sachsens AfD-Landeschef Jörg Urban «MDR Aktuell». Er könne sich aber auch vorstellen, dass die AfD bis zur Landtagswahl noch etliche Stimmen dazugewinne. «Wir wissen, dass wir in Sachsen ein Potenzial von bis zu 40 Prozent haben.» Auch die sächsische CDU will stärkste Kraft werden. «Mit unserem Regierungsprogramm haben wir kluge Ideen für Sachsens Zukunft entwickelt», sagte der sächsische CDU-Generalsekretär Alexander Dierks am Donnerstag. Sachsens SPD-Chef Henning Homann betonte, dass Sachsen eine stabile Regierung und einen klaren Kurs brauche. «Die CDU wird das alleine nicht schaffen. Es geht darum, das Richtige für Sachsen zu tun. Petra Köpping und die SPD sind bereit, weiter Verantwortung dafür zu übernehmen.»

Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) wertete die Ergebnisse als Beleg dafür, dass die Bürger Veränderung wollen. «Wir konzentrieren uns weiter auf unsere inhaltliche politische Arbeit, die ganz offensichtlich von den Menschen in Sachsen anerkannt wird», hatte die sächsische Parteichefin Sabine Zimmermann der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch gesagt. Das Wahlprogramm des BSW enthalte seriöse Lösungskonzepte, mit denen man die wichtigsten Probleme angehen könne. Die CDU wolle sich jetzt als «Bollwerk gegen Rechts» installieren, stehe letztlich aber nur für ein «Weiter so». «Wir sind diejenigen, die die alten Kategorien von «Links» und «Rechts» schon längst hinter uns gelassen haben.»

In Sachsen wird am 1. September ein neuer Landtag gewählt. Wahlumfragen sind generell immer mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten. Grundsätzlich spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang.

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