Die Zahl der Mitglieder jüdischer Gemeinden in Sachsen ist im Jahr 2022 leicht gesunken. Konkret sank die Anzahl um 54 Mitglieder, wie aus einer in Frankfurt vorgelegten Statistik der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST) hervorgeht. Demnach waren Ende 2022 noch 2289 Mitglieder in den jüdischen Gemeinden in Sachsen registriert. Konkret wurden 68 Abgänge verzeichnet, 14 Mitglieder kamen dazu.
Deutschlandweit lag die Zahl der Mitglieder der Statistik zufolge Ende 2022 bei 90.885. Im Jahr 2021 hatte die Mitgliederzahl zwar noch bei 91.839 gelegen. Dennoch verzeichnete die ZWST zum ersten Mal seit 2006 «einen positiven Effekt bei der Mitgliederentwicklung». Hintergrund dafür sei vor allem der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine. Etwa 1400 Jüdinnen und Juden seien seit Februar 2022 aus der Ukraine geflüchtet und hätten sich Gemeinden in Deutschland angeschlossen.
Laut ZWST lässt sich der Rückgang der absoluten Mitgliederzahlen aber vor allem auf den zwischenzeitlichen Austritt der jüdischen Kultusgemeinde Mainz mit rund 1000 Mitgliedern aus dem Dachverband zurückführen.
Allerdings dürfe man sich nicht auf der positiven Entwicklung ausruhen, sagte der Präsident der Zentralwohlfahrtsstelle, Abraham Lehrer. «Der Trend der sinkenden Mitgliederzahlen wird sich fortsetzen und darauf sollten wir als Gemeinden und Dachverbände auch reagieren.»
Die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland ist nach eigenen Angaben der soziale Dachverband von 105 Gemeinden, darunter sind 99 in 17 Landesverbänden organisiert und sechs selbstständige Gemeinden. Von der Statistik sind nur Jüdinnen und Juden erfasst, die sich bei einer Gemeinde registriert haben.
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