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Google Chrome erhöht Datenschutz und blockiert bis Mitte 2024 Cookies

Symbolbild Google / pixabay Pexels
Symbolbild Google / pixabay Pexels

Google leitet einen bedeutenden Wandel im Bereich des Online-Trackings ein, indem es das Ende des Trackings mit Drittanbieter-Cookies in seinem Chrome-Browser bis Mitte 2024 plant. Dieser Schritt, der einen wichtigen Teil des Privacy Sandbox-Projekts darstellt, zielt darauf ab, die Privatsphäre der Nutzer zu stärken und die Verfolgung ihrer Online-Aktivitäten über verschiedene Websites hinweg einzuschränken.

Die Umstellung steht im Einklang mit global wachsenden Datenschutzanforderungen, darunter die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) der EU. Sie fordert von Unternehmen, den Schutz persönlicher Daten sicherzustellen und Nutzern mehr Kontrolle über ihre Informationen zu geben. Diese Entwicklung dürfte insbesondere in Deutschland mit seinem großen Anteil an Chrome-Nutzern und strengen Datenschutzgesetzen auf positive Resonanz stoßen.

Für Nutzer bedeutet das Ende der Drittanbieter-Cookies in Chrome einen Zugewinn an Datenschutz. Googles neue Tracking-Protection-Funktion begrenzt standardmäßig den Zugriff von Websites auf Drittanbieter-Cookies, wodurch die Verfolgung der Nutzer im Internet reduziert wird. Nutzer erhalten mehr Kontrolle über ihre Daten und können das Tracking durch Drittanbieter-Cookies bei Bedarf aktiv wieder zulassen.

Diese Änderung könnte allerdings dazu führen, dass Nutzer weniger personalisierte Werbung erhalten. Da Drittanbieter-Cookies eine Schlüsselrolle bei der Erstellung personalisierter Werbung spielen, könnte ihr Fehlen bewirken, dass Anzeigen weniger auf individuelle Interessen abgestimmt sind. Google arbeitet jedoch an alternativen Ansätzen wie dem Privacy Sandbox-Projekt, um Werbetreibenden weiterhin die Möglichkeit zu bieten, relevante Anzeigen zu schalten, ohne dabei die Privatsphäre der Nutzer zu beeinträchtigen.

Andere führende Browser wie Apple Safari und Mozilla Firefox haben bereits ähnliche Maßnahmen ergriffen, was einen branchenweiten Trend hin zu mehr Datenschutz unterstreicht. Plattformen wie Facebook, die stark von Drittanbieter-Cookies abhängig sind, könnten unter dieser Entwicklung leiden, während Unternehmen wie Amazon, die über umfangreiche First-Party-Daten verfügen, möglicherweise weniger betroffen sind.

Für das Geschäftsmodell von Google bedeutet das Ende der Drittanbieter-Cookies in Chrome eine Herausforderung, insbesondere da Google Analytics auf diese Cookies angewiesen ist. Allerdings verfügt Google über weitere Ressourcen wie DoubleClick, die zielgerichtete Werbung auf Basis von First-Party-Daten ermöglichen. Google entwickelt alternative Tracking-Lösungen und arbeitet an Kohorten-basierten Ansätzen wie dem "Federated Learning of Cohorts" (FLoC), um seine Position im digitalen Werbemarkt zu stärken oder sogar auszubauen.

Zeitungsverlage, die sich bisher auf Drittanbieter-Daten für zielgerichtete Werbung gestützt haben, stehen vor Herausforderungen. Sie könnten signifikante Einnahmeverluste erleiden und müssen sich wahrscheinlich stärker auf First-Party-Daten, Paywalls und direkte Abonnements konzentrieren. Werbenetzwerke wie Outbrain und Taboola passen sich bereits an die neue Landschaft an, indem sie auf kontextbezogene und interessenbasierte Werbung umstellen. Die Verlage könnten jedoch eine stärkere Abhängigkeit von Google entwickeln, da sie auf dessen Technologien angewiesen sein könnten, um zielgerichtete Werbung ohne Drittanbieter-Cookies zu schalten.

Um den Herausforderungen zu begegnen, könnten Zeitungsverlage Maßnahmen wie die verstärkte Nutzung von First-Party-Daten, die Entwicklung neuer Monetarisierungsmodelle, Partnerschaften und Daten-Sharing, den Einsatz von kontextbezogener Werbung, das Schaffen innovativer Nutzererfahrungen, den Aufbau eigener Plattformen und die Stärkung der eigenen digitalen Werbekundschaft ergreifen. Dadurch können sie nicht nur potenzielle Umsatzrückgänge kompensieren, sondern auch ihre Unabhängigkeit stärken und robustere Geschäftsmodelle für die digitale Ära entwickeln.

Quelle: publizer

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