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Die Stadt Lommatzsch erhält eine Millionen-Erbschaft

Die Stadt Lommatzsch erbt 2,6 Millionen Euro. Symbolbild  / pixabay fotoblend
Die Stadt Lommatzsch erbt 2,6 Millionen Euro. Symbolbild / pixabay fotoblend

Das Geld stammt von einem Nachfahren des Gründers der Lommatzscher Glasindustrie Carl Menzel. Eines seiner Urenkel starb in Braunschweig und vererbte 40 Prozent seines Vermögens an Lommatzsch. Der Stadtrat muss entscheiden, was mit dem Geld geschieht.

Große Freude im Rathaus von Lommatzsch. Die Stadt hat eine Millionen-Erbschaft erhalten. Das teilte Bürgermeisterin Anita Maaß am Montag mit. Es handelt sich hierbei um eine Summe von rund 2,6 Millionen Euro. Erblasser ist ein Urenkel von Carl Menzel, dem Gründer der Glasindustrie in Lommatzsch. (Ein weiterer Urenkel ist übrigens auch Terence Hill.) Ingo Menzel wurde am 4. März 1967 geboren und starb am 11.August 2021 in Braunschweig. Wie Frau Maaß weiter mitteilte, stamme das Vermögen Ingo Menzels von seinem Großvater Gerhard Menzel (04.12.1911-20.09.1997), ebenfalls Ehrenbürger der Stadt. 

Gerhard Menzel machte sich nach 1945 im Westen selbständig und gründete 1951 die Gerhard Menzel GmbH Braunschweig, so heißt es in einem Buch von Bernd Hoffmann über die Glasindustrie in Lommatzsch. Dieses Unternehmen beschäftigte sich mit Veredelung von Dünnglas und stellt zunächst Objektträger und Deckgläser für medizinische Zwecke her. Im Jahre 1955 zieht er mit 30 Angestellten in eine neue Betriebsstätte in Braunschweig um. Dort entwickelte er sein Unternehmen mit einem erweiterten Produktionsspektrum. 1985 gliedert die US-Amerikanische Firma Erie Scientific die Menzelsche Firma ein. Gerhard Menzel blieb seiner Heimatstadt treu und schenkte Lommatzsch im Jahr 1993 eine Summe von 600.000 DM. Davon flossen 500.000 DM in die Sanierung des Schützenhauses Lommatzsch. Vermutlich aus dem Verkauf seiner Firma stammt nun auch das Vermögen der aktuellen Erbschaft.

Bürgermeisterin Maaß: "Eine Zweckbindung des Erblassers gibt es nicht. Damit ist die Erbschaft ein einzigartiger und wahrscheinlich einmaliger Lottogewinn  in der Geschichte der Stadt Lommatzsch. Der Stadtrat trägt nun die Verantwortung, dieses Geld so einzusetzen, dass es im Sinne von Gerhard Menzel ist und auch für nachfolgende Generationen wirken kann."

Aus dem Testament von Ingo Menzel

Ingo Menzel verfügte in seinem Testament vom 11. August 1993:

§ 5: „Sollte ich versterben ohne verheiratet zu sein und ohne Kinder zu haben, so sollen die in § 3 genannten Institutionen zu den dort angegebenen Prozentsätzen Erben werden."

§ 3: ,a) zu 40% die Stadt Lommatzsch Kreis Meißen. Dieses rührt daher, weil in dieser Stadt von meinen Vorfahren der Grundstein für mein derzeitiges Vermögen gelegt wurde;"