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Neuer Rekordgewinn bei Sachsen-Energie, aber kein Geld für den Schwimmsport

Symbolbild Schwimmhalle / pixabay ksaha
Symbolbild Schwimmhalle / pixabay ksaha

Nach Zeitungsberichten erreicht der Versorger Sachsen-Energie einen neuen Rekordgewinn von 320 Millionen Euro. Doch die Finanzierung des Schwimmvereinssports soll eingestellt werden. Ein Vater von Kindern im Schwimmverein schlägt einen ungewöhnlichen Ausweg vor.

Der Energieversorger SachsenEnergie in Dresden, der auch den Landkreis Meißen mit Strom, Gas und Internet versorgt, steht vor einem neuen Rekordjahr: Für das Geschäftsjahr 2024 wird ein Gewinn von 320 Millionen Euro erwartet, ein Höhepunkt in der Unternehmensgeschichte. Das berichtet die DNN. Die Informationen stammen wahrscheinlich von einem Hintergrundgespräch des Vorstandschef  Dr. Frank Brinkmann und des Finanzvorstandes Dr. Axel Cunow vor dem Neujahrsempfang des Unternehmens am Donnerstagabend. 

In der Vergangenheit waren es die hohen  Gewinne von SachsenEnergie und seiner Vorgänger Drewag und Enso, mit denen zahlreiche städtische Dresdner Projekte und ebenfalls Projekte in der Region finanziert werden konnten. Auch die Dresdner Verkehrsbetriebe sowie die städtischen Bäder profitieren jährlich von 70 Millionen Euro an Subventionen aus den Gewinnen des Energieversorgers. Dennoch muss die Wassertemperatur in den Schwimmhallen gesenkt werden und die Förderung der Schwimmsportvereine soll eingestellt werden, was Einsparungen von 2,25 Millionen Euro ermöglichen würde. Angesichts des Rekordgewinns wirkt diese Maßnahme jedoch eher symbolisch, sagen viele Bürger. Eine Petition für den Erhalt der Schwimmsportförderung haben bereits 7.164 Personen unterschrieben.

In einem Brief an Vorstand Brinkmann schlägt der Vater zweier Schwimmvereinskinder und Initiator der E-Petition "Förderung für Dresdner Schwimmsportvereine durch Gewinnzuweisung von SachsenEnergieAG beibehalten", die auch durch den Landesschwimmverband unterstützt wird, Torsten Küllig einen ungewöhnlichen Ausweg vor. Eigentlich wollte Küllig mit vielen betroffenen Eltern den Neujahrsempfang nutzen, um mit einer Demo vor der Location auf die prekäre Situation im Schwimmsport hinzuweisen. Küllig: "Ich habe mich aber dagegen entschieden, weil ich denke, durch einen konstruktiven Dialog mehr in der Sache erreichen zu können."

Ziel der Petition sei es, die Kosten für den Schwimmvereinssport durch Sachsen-Energie quer zu finanzieren. "Bei der Summe von rund 2 Millionen dürfte dies in Anbetracht der Gewinne für Sie kein Problem sein, oder?", fragt Küllig den Vorstandschef in seinem Brief. Man könne das Problem auch um die Hälfte preiswerter für das Unternehmen  lösen, so Küllig. "Ich habe kürzlich meinen Stromvertrag bei der Drewag um zwei Jahre verlängert und dafür 75 Euro Prämie erhalten. Ich würde gerne auf diese Prämie zu Gunsten des Vereinssport verzichten." Es genügen 13.333 Personen, die ihren Vertrag verlängern, um den halben fehlenden Betrag zu akquirieren. Wenn Sachsen-Energie die andere Hälfte des Betrages darauf lege, sei das Problem gelöst, so Küllig. Eine Antwort steht aber noch aus.

Der Umsatz von Sachsen-Energie im Jahr 2023 konnte um 30 Prozent auf 6,6 Milliarden Euro gesteigert werden. Der Jahresgewinn lag bei über 250 Millionen Euro. Die Zahl der Beschäftigen stieg innerhalb weniger Jahre von 2.700 auf jetzt 3.700. Tendenz weiter steigend. (MN/um)