Die sächsisch-thüringische Krankenkasse AOK Plus hat im vergangenen Jahr ein Defizit von 158,3 Millionen Euro verbucht. Finanziell sei das Jahr 2022 damit besser als erwartet gelaufen, teilte die Krankenkasse am Montag in Dresden mit. Sie hatte nach eigenen Angaben ursprünglich mit einem knapp 60 Millionen Euro höheren Defizit gerechnet. 2021 war das Minus der größten gesetzlichen Kasse in beiden Bundesländern mit rund 644,7 Millionen Euro noch wesentlich höher ausgefallen, was seinerzeit vor allem mit Zahlungen an den aus Kassengeldern und Steuermitteln gespeisten Gesundheitsfonds begründet worden war.
2022 seien die Krankenhauskosten zum zweiten Mal hintereinander unter dem im Haushalt veranschlagten Betrag geblieben, so die Kasse. Sie sieht darin nach wie vor Folgen der Corona-Pandemie, als viele planbare Operationen von Kliniken abgesagt worden waren. Die erwarteten Nachholeffekte seien im Jahr 2022 nicht eingetreten. Klinikkosten sind der größte Ausgabenposten für die Krankenkassen. Hingegen seien die Kosten für die Vergütung von Arztpraxen um rund 53 Millionen Euro höher ausgefallen als kalkuliert. Dies hänge vor allem mit Corona-Testkosten zusammen.
Zudem musste die Kasse auch mehr für das Krankengeld ihrer Versicherten ausgeben. Diese Zahlungen fielen um 67,5 Millionen Euro höher aus als geplant. Krankengeld wird an Versicherte gezahlt, die länger als sechs Wochen krankgeschrieben sind. In den ersten sechs Wochen einer Krankschreibung läuft die Lohnfortzahlung durch die Arbeitgeber. Die Verwaltungsausgaben verringerten sich bei der AOK Plus im vergangenen Jahr um rund 31 Millionen Euro.
Insgesamt seien knapp 13,4 Milliarden Euro für die Versorgung der Versicherten ausgegeben worden, so die Kasse. Das entspreche 95 Prozent des gesamten Budgets. Die AOK Plus hat in Thüringen und Sachsen insgesamt knapp 3,5 Millionen Versicherte. 2022 seien knapp 60 000 neu hinzugekommen, hieß es.
Zu Jahresbeginn war der Beitragssatz für die AOK-Versicherten in Sachsen und Thüringen auf 16,1 Prozent gestiegen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte die Versicherten der gesetzlichen Kassen kürzlich auf weitere Beitragssteigerungen 2024 eingestimmt.
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