Es ist wieder einmal Wahlzeit in Sachsen, und die politische Landschaft gleicht einem Schachspiel, bei dem jeder Zug entscheidend ist. Während Ministerpräsident Michael Kretschmer die CDU als Bollwerk gegen Populisten preist, geht der Campact e.V. einen anderen, fast schon subversiven Weg: strategisches Wählen, um die Macht der AfD zu blockieren.
Die Angst vor der Vetomacht der AfD ist nicht unbegründet. Sollte die Partei mehr als ein Drittel der Sitze im Landtag erobern, könnte sie demokratische Prozesse erheblich behindern. Felix Kolb von Campact e.V. malt auf LinkedIn ein düsteres Bild: Eine AfD mit Sperrminorität würde die Demokratie nicht nur lähmen, sondern in ihren Grundfesten erschüttern.
Also, was tun? Campact e.V. hat einen Plan geschmiedet, der fast schon an die Taktiken eines Schlachtfeldstrategen erinnert. In den Wahlkreisen Leipzig Mitte-Ost, Süd, West und Dresden Neustadt sollen die Wähler:innen ihre Erststimme gezielt den Kandidaten der Linken und Grünen geben. Die Hoffnung: Zwei Direktmandate für jede Partei, um deren Einzug in den Landtag zu sichern und die AfD klein zu halten.
Leipzig
👉🏼 Wahlkreis 25, Mitte-Ost: Nam Duy Nguyen, Die Linke
👉🏼 Wahlkreis 28, Süd: Juliane Nagel, Die Linke
👉🏼 Wahlkreis 30, West: Claudia Maicher, Bündnis 90/Die Grünen
Dresden
👉🏼 Wahlkreis 41, Neustadt: Thomas Löser, Bündnis 90/Die Grünen
Doch was, wenn der Plan nicht aufgeht? Ein einziger Fehltritt – ein Wahlkreis kippt unerwartet – und die AfD könnte als lachender Dritter dastehen. Ein politisches Schachmatt, das verhindert werden soll, aber kann es gelingen?
Campact e.V. sieht die Unterstützung der Kandidat:innen der Linken und Grünen nicht als bloße politische Präferenz, sondern als Akt des demokratischen Überlebens. Social-Media-Kampagnen, Postwurfsendungen und Mails an Unterstützer:innen sind die Waffen, mit denen sie in den Wahlkampf ziehen.
Aber ist das wirklich der Weg, den wir gehen sollten? Ist strategisches Wählen die Antwort auf den Aufstieg populistischer Kräfte, oder führt es zu einem demokratischen Dilemma?
Würdest du lieber strategisch wählen oder nicht?
Die Entscheidung liegt bei den Wählenden. Jeder Stimmzettel zählt, und jede:r muss für sich entscheiden, ob die Bauernopfer in diesem Spiel der Macht in Kauf genommen werden sollen, um den König zu schützen. Die Zukunft der sächsischen Demokratie hängt davon ab, welche Strategie die Bevölkerung wählt – buchstäblich.