Die derzeitige Sozialministerin Petra Köpping führt Sachsens SPD als Spitzenkandidatin in die Landtagswahl im kommenden Jahr. Die 65-Jährige erhielt am Samstag beim außerordentlichen Landesparteitag in Neukieritzsch (Landkreis Leipzig) 97 Prozent der Delegiertenstimmen. «Jetzt wird in die Hände gespuckt, los geht's», sagte Köpping nach der Wahl.
In ihrer Rede hatte sie mehr Gestaltungswillen bei den drängendsten Problemen im Freistaat gefordert. Es reiche nicht, die Probleme nur zu benennen und mit unwürdigen Diskussionen anzureichern, sagte die 65-Jährige. Die Kommunen bräuchten bei der Bewältigung der Probleme in den Bereichen Bildung, Migration und Gesundheitsversorgung mehr finanziellen Handlungsspielraum.
Der Sozialstaat habe den Menschen Sicherheit zu geben, betonte Köpping. «Die Menschen müssen sich darauf verlassen können, dass ihnen der Staat hilft». Gegner bei der Landtagswahl am 1. September kommenden Jahres seien nicht in erster Linie die anderen Parteien, erläuterte Köpping, die Sozial- und Gesundheitsministerin ist. «Die echten Gegner heißen Lügen, Fakenews und Populismus.»
SPD-Bundesparteichef Lars Klingbeil hat die Sozialdemokraten in Sachsen auf die Landtagswahl im kommenden September eingestimmt. Er erlebe einen geschlossenen und kämpferischen Landesverband, sagte er. In turbulenten Zeiten wie lange nicht mehr mit dem Krieg in der Ukraine, den Terroranschlägen der Hamas in Israel und dem Klimawandel sei es besonders wichtig, dass die Sozialdemokratie mehr Verantwortung übernehme.
Klingbeil hält Petra Köpping für die richtige Wahl. Sie verkörpere Attribute, die für die Partei entscheidend seien: Zuversicht und Optimismus. Derzeit sind Grüne und SPD Juniorpartner in einer Koalition mit der CDU, die den Ministerpräsidenten stellt. Bei der Landtagswahl 2019 hatten die Sozialdemokraten im Freistaat 7,7 Prozent der Stimmen erreicht. In Umfragen liegen sie derzeit auch etwa bei diesem Wert.
SPD-Landeschef Henning Homann hatte die Landtagswahl als eine Richtungsentscheidung bezeichnet. «Wir werden Sachsen nicht den Nörglern, Besserwissern und auch nicht den Rassisten überlassen», sagte er. Die SPD habe einen klaren Plan und wolle die solidarische Mehrheit mobilisieren.
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